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Geht es nach der UEFA, dann ist überhaupt nichts passiert. Mag der Europäische Gerichtshof auch gerade das Monopol des Fußballverbandes auf kontinentale Turniere im Spitzenfußball zertrümmert haben, die UEFA sieht es anders und ganz gelassen. Der Entscheid bedeute keine „Billigung oder Bestätigung der sogenannten Super League“, gab der Verband zu Protokoll und kündigte an, dass umgehend reformierte Regeln für die Zulassung zu solchen Wettbewerben „mit allen relevanten europäischen Gesetzen und Vorschriften übereinstimmen“ werden.
Nun ist es natürlich im ureigenen Interesse der UEFA, so zu tun, als sei das Urteil ganz und gar irrelevant. Nur ist leider das Gegenteil der Fall. Der Spruch des EuGH markiert eine Zäsur und den Beginn eines neuen und unschönen Zeitalters im europäischen Spitzenfußball. Denn ist das Monopol erst einmal weg, wird Geld in ungeahntem Ausmaß den europäischen Klubfußball fluten. Und gibt es eine neue Liga, die den Klubs ein Vielfaches an Einnahmen garantiert, wird ein Klub nach dem anderen umfallen – frei von der Angst, dafür von der UEFA bestraft zu werden.
Ist das zu kulturpessimistisch gedacht? Keinesfalls! Denn es gibt kein einziges Beispiel, in dem sich ein großer europäischer Klub dezidiert gegen lukrative Einnahmen und für die Kultur des Fußballs entschieden hätte. Dass beim ersten Vorstoß zur Gründung einer Super League schließlich so viele Klubs Abstand von den Plänen nahmen, hing allein mit den Sanktionsdrohungen der UEFA zusammen und nicht mit den Protesten der Anhänger, wie oft kolportiert wurde. Wer also bei Bayern München, Borussia Dortmund oder dem FC Liverpool entschiedene Gegner der Superliga-Pläne entdeckt, sollte mal warten, bis konkrete Summen auf dem Tisch liegen. Er wird eine Überraschung erleben.
Zitat des Tages
„Natürlich ist das keine ideale Situation, wir müssen damit umgehen. Aber ich habe Vertrauen.“

Effzeh in der Krise
Was für ein schrecklicher Tage für den 1.FC Köln. Zunächst trennten sich der Klub und sein Cheftrainer Steffen Baumgart, der in den letzten zweieinhalb Jahren von Fans und Medien in der Domstadt leidenschaftlich verehrt wurde. Hätte sich Baumgart noch den rheinischen Dialekt draufgeschafft, hätte der gebürtige Rostocker sicher bald behaupten können, er sei in Nippes oder Ehrenfeld geboren. Nun aber ist alles aus zwischen dem Effzeh und Baumgart. „Der FC steht über allem – und obwohl wir in den letzten Wochen und Monaten sehr viel investiert haben, fehlen die Ergebnisse“ gab Baumgart zu Protokoll. „Wahrscheinlich braucht es dazu dann eben doch einen neuen Impuls. Zu gehen tut weh“. Der Abschiedsschmerz vom burschikosen Coach fiel umso schwerer, als der Klubs just am Trennungstag auch noch vom Sportgerichtshof Knüppel zwischen die Beine geworfen bekam. Der CAS bestätigte nämlich gestern das Urteil der FIFA, die im Februar 2023 dem wechselwilligen U19-Spieler Jaka Cuber Potocnik einen Vertragsbruch attestiert und außerdem festgestellt hatte, dass der 1. FC Köln nicht hinreichend belegt habe, den Spieler nicht zu eben diesem Vertragsbruch angestiftet zu haben. Die Strafe hierfür ist drastisch, eine einjährige Transfersperre bis zum Sommer 2024 und ein echter Klotz am Bein im Abstiegskampf.
Und heute?
Steht immerhin noch das Finale der Klub-WM an. Wie üblich duellieren sich Europäer und Südamerikaner in Gestalt von Manchester City und Fluminense, zuvor sind Urawa Reds und Al Ahly beim Kick um Platz 3 gefragt. Viel wichtiger aber sind die Tage danach: Der Newsletter pausiert bis nach Neujahr. Und wir wünschen euch allen ein schönes Weihnachtsfest und eine ruhige Zeit zwischen den Jahren. Möget ihr reich beschenkt werden und all eure sportlichen Wünsche im nächsten Jahr in Erfüllung gehen (solange sie mit unseren Vorstellungen nicht kollidieren). Wir hoffen, wir haben euch in den vergangenen Monaten mit dem Newsletter ein bisschen Freude bereitet. Passt auf euch auf und habt eine gute Zeit!
Philipp Köster
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